People Lead – der Mensch mag Leuchttürme lieber als Fahrrinnen
Ein kurzer, praktisch-pragmatischer Leitfaden für die vielen Unternehmer:innen und Führungskräfte, die ja zwar eigentlich wissen, dass Vertrauen (können) besser ist als kontrollieren (müssen) – jedoch zwischen Loslassen und Umsetzen feststecken. Angereichert ist das Ganze mit jenem kleinen Augenzwinkern, das vielleicht fehlt, um den nächsten Schritt zu gehen.
People was? Hat doch früher auch keiner gebraucht!
Kurz und bündig: Der People Lead ist die Person, die in unseren heute freieren, aber auch komplexeren Arbeitsstrukturen andere Menschen davon abhält, durchzudrehen. Er oder sie sorgt für Weiterentwicklung, Feedbackkultur, Vertrauen und psychologische Sicherheit – während sich der Fach-Lead dadurch ohne störende Hintergrundgeräusche den KPIs, Budgets und To-do-Listen widmen kann.
Wer kommt auf solche Ideen?
Die Rolle stammt aus modernen Organisationsmodellen wie Holokratie, agilen Frameworks und der Erkenntnis, dass Menschen keine Maschinen sind. Unternehmen wie die Yello Strom GmbH oder die Otto GmbH & Co. KGaA haben erkannt: Wer Menschen ernst nimmt, bekommt bessere Ergebnisse – und weniger Burnouts, Krankheitstage sowie Kündigungen.
Und das funktioniert auch in klassischen Hierarchien?
Ja – wenn man etwas Geduld und Humor mitbringt. Der People Lead kann im klassischen Organigramm erfolgreich wirken, wenn klar ist: Er ist KEIN Feelgood-Manager, er ist NICHT der gute Laune Clown im Pausenraum – er ist der Architekt einer besseren, harmonischeren, auf gemeinsame Ziele ausgerichteten Zusammenarbeit. Er baut Brücken zwischen Mensch und System – und dazu muss eben auch die ein oder andere alte Mauer eingerissen werden.
Hat schon jemand gute Erfahrungen damit gemacht?
Die Otto Group führt seit Jahren erfolgreich People Leads ein – besonders in der IT. Disziplinarische und fachliche Führung sind getrennt, damit Führungskräfte sich auf ihre Stärken konzentrieren können. Yello hat die Rolle des People Leads etabliert, um Fach- und Personalverantwortung zu trennen. Der Fokus liegt auf Entwicklung, Feedback und Teamkultur. Laut Erfahrungsberichten führte das zu mehr Eigenverantwortung, schnelleren Entscheidungen und weniger Politik.
Ist ein People Lead eine Führungskraft?
Natürlich, nur eben anders. Der People Lead ist nicht einfach die nette Kopie des klassischen Chefs, sondern eine Weiterentwicklung. Er führt nicht durch Autorität, sondern durch Beziehung, Vertrauen und Gesprächskunst. Seine Kernkompetenzen: Zuhören, fördern, Konflikte moderieren, motivieren und Mut machen – und wenn es brennt oder gut tut auch mal einen Kaffee bringen.
Ist das alles nur nett oder auch schlau?
Führung im alten Stil funktioniert in der modernen Arbeitswelt so gut wie ein Faxgerät in einer Videokonferenz. Mit People Leads werden Unternehmen menschlicher – und das ist wirtschaftlich schlau: Mehr Zufriedenheit, geringere Fluktuation, höhere Innovationskraft. Kurz: weniger Flurfunk, mehr Flow.
Wie lege ich am besten los?
- Erst mal klein – ein Pilotteam reicht völlig.
- Rollen statt Titeln – trennen Sie Fach- und Personalverantwortung klar.
- Geduldig – geben Sie dem People Lead ausreichend Zeit und Kaffee.
- Transparent – wer macht was und warum?
- Fehler sind erlaubt – Hauptsache, man redet drüber.
- Richtige Zielsetzung – messen Sie auch die Zufriedenheit, nicht nur den Output.
- Mutig – einfach anfangen, Perfektion ist der Feind des Fortschritts.
Fazit: People Lead ist kein Modewort, sondern ein Kulturtest. Wer ihn ernst nimmt, zeigt: Wir vertrauen unseren Leuten – und das Know-how, die Motivation, die Loyalität und Verbundenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in der Regel das Wertvollste, was ein Unternehmen hat. Kann man besser investieren?
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